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No IPO without ESG: Why ESG has become a success factor for companies on their way to the stock exchange in Germany

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Auf dem Weg an die Börse kommen Unternehmen an dem Thema ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) nicht mehr vorbei. Kein Wunder, nimmt ESG doch für Investoren und die Finanzcommunity mittlerweile eine immer entscheidendere Rolle ein. Beispielsweise geben 86 % der im Rahmen der EY Global Institutional Investor Survey 2021 befragten Investoren an, dass Unternehmen mit einem starken ESG-Programm und einer guten Performance heutzutage einen signifikanten und direkten Einfluss auf die Empfehlungen der Analysten haben. ESG als Teil der Equity Story ist für Konzernlenker somit zum entscheidenden Faktor geworden, um Anleger vom Wert einer Investition in ihr Unternehmen zu überzeugen.

Doch wie kommunizieren Unternehmen ESG-Themen im IPO-Prozess, wenn sie im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit von Investoren erfolgreich sein wollen?

Wir haben diese Frage untersucht – und basierend auf unseren eigenen Erfahrungen aus einer Vielzahl von IPO-Prozessen eine kurze Checkliste für erfolgreiche ESG-Kommunikation entwickelt. Unsere Beobachtungen basieren auf einer Analyse der Pressemitteilungen aus den IPO-Prozessen an der Deutschen Börse in den vergangenen beiden Jahren.

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ESG ist das New Normal – mit „E“ im Fokus Diese Analyse zeigt: „ESG ist in der IPO-Kommunikation zu einem zentralen Eckpfeiler geworden“, sagt Simon Steiner, Partner im Frankfurter Büro von Finsbury Glover Hering. „Während die Governance schon immer eine wichtige Bedeutung in diesem Prozess hatte, holen die Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung deutlich auf. ESG dürfte künftig zu einem immer relevanteren Erfolgsfaktor für Börsengänge werden.“

Im Jahr 2020 hat nur ein Unternehmen das Thema ESG ausführlicher in der Pressemitteilung zur offiziellen Ankündigung des Börsenganges (ITF, „Intention to Float“) aufgegriffen, im Jahr 2021 waren es dagegen bereits rund zwei Drittel der Börsenkandidaten. In beiden Jahren lag der Fokus dabei inhaltlich klar auf Nachhaltigkeitsthemen, also dem „E“ (Environment), wie beispielsweise Ausbau der Elektromobilität oder Einsatz von erneuerbaren Energien.

„S“ - Soziales liegt im Trend Aber nicht nur Nachhaltigkeit sollten Unternehmen im IPO-Prozess auf dem Schirm behalten: „Wir sehen einen klaren Trend, dass zunehmend auch die soziale Komponente von ESG relevanter wird“, sagt Kerstin Lustig, Senior Associate im Frankfurter Büro von Finsbury Glover Hering. „In den vergangenen Monaten haben erste IPO-Kandidaten beispielsweise Programme zum Mitarbeiterengagement, Maßnahmen zur Förderung von Geschlechterdiversität oder Unterstützung zur psychischen Gesundheit in ihre IPO-Kommunikation prominent eingebettet.“

„G“ – Vergütung als Top-Thema auf der HV Zudem sollten IPO-Kandidaten auch den Governance-Bereich nicht außer Acht lassen, denn die erste Hauptversammlung als börsennotiertes Unternehmen bietet einige Fallstricke. Ein besonders kontrovers diskutiertes Thema ist „Say-on-Pay“, also die Abstimmungen über Vergütungssysteme und -berichte. Hier kann strategische Kommunikation und der richtige Umgang mit Investoren und Stimmrechtsberatern im Vorfeld einer Hauptversammlung den Weg zum Erfolg ebnen.

Die Führungsteams sollten sich daher bereits vor dem IPO-Prozess mit der Frage beschäftigen, wie sie die verschiedenen Facetten von ESG in ihrer Finanzkommunikation einbinden wollen, um potenzielle Investoren zu überzeugen und langfristig zu halten. Die nachfolgende Checkliste soll dabei helfen, die wichtigen Schritte im Blick zu behalten:

  • Status-quo-Analyse durchführen: Mit dem „ESG preparedness check“ von FGH frühzeitig den Status Quo der ESG-Maßnahmen sowie Potenziale analysieren.

  • Strategie festlegen: Eine überzeugende ESG-Strategie auf Basis der Unternehmensstrategie und bereits bestehender ESG-Maßnahmen ableiten.

  • Equity Story erweitern: ESG als relevanten Teil der Equity Story verstehen und entsprechend in das IPO-Narrativ einfließen lassen.

  • Erfolgsbilanz aufbauen: Bereits weit vor dem Börsengang, im sogenannten Profil Raising, ESG-Themen in die Kommunikationsstrategie einbauen und aktiv Erfolge und Projekte vermitteln.

  • Visibilität steigern: Alle ESG-Aktivitäten auf einer zentralen Plattform wie beispielsweise der Website bündeln und dort zentrale Schwerpunkte und regelmäßige Fortschritte darstellen.

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    Simon Steiner
    Finsbury Glover Hering